Der Krieg als Vehikel für Lifestylepolitik

(ursprünglicher Beitrag auf Facebook)

Ich fordere ein allgemeines Heizlimit von 18°C! 
Ich bin auch für ein allgemeines Smartphone-Ladelimit von 2.000 mAh/Tag+Person! 
Ich bin für ein ICE-Tempolimit von 200 km/h (würde im Vergleich zu 300 km/h mehr als die Hälfte an Energie sparen.)!
Ich bin für ein generelles Plastikverpackungslimit von 50g/Person und Tag!
Klimaanlagenverbot nördlich des 45. Breitengrades!
Ich bin für ein Anstellungsverbot für Arbeitnehmer, die mehr als 40km von der Arbeitsstelle entfernt wohnen!
Ich bin für ein Autoverbot für Arbeitnehmer, die weniger als 5km von ihrer Arbeitsstelle entfernt wohnen!
Ähmmm, womit könnte man noch Energie sparen??… 

Warum fordern Grüne und der Facebook-Mob all das nicht? Das einzige, was ich täglich auf meiner Startseite lese ist die alte Zote Tempolimit? Warum nur das? Geht es am Ende gar nicht um Energiesparen? Ist das Auto einfach nur der Lieblings-Anti-Fetisch eines bestimmten Lifestyles, der sich gerne als verbindliche Norm etablieren möchte, insbesondere von jenen, die traditionell wenig auf das Auto angewiesen sind: Städter, Intellektuelle, Angehörige der Kultur- und Verwaltungsberufe?

Und dann kommt das unvermeidliche Populisem: Würde denn die Welt untergehen mit einem Tempolimit? – Nein, natürlich nicht! Auch von einem Langhaarfrisurverbot oder einem Fernreiseverbot würde die Welt nicht untergehen! Selbst von einem Verbot „Krieg“ zu sagen geht die Welt nicht unter…

Richtig eklig finde ich dabei, dass jetzt auch noch der Krieg und das Leiden in der Ukraine für diese Lifestylepolitik instrumentalisiert werden, während dieselbe Gesellschaft offenbar nicht bereit ist, sich jenseits von symbolischen Solidaritätsbekundungen beispielsweise mit einem zweifellos unbequemen Öl-Embargo wirkungsvoll für die Ukraine zu engagieren.

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